Die Antragsunterlagen der transnetBW zum Planfeststellungsverfahren sind unglaublich umfangreich. Hunderte und Aberhunderte von Seiten mit Gutachten, Listen und Plänen. Klar verständliche Graphiken oder Erläuterungen sind kaum zu finden. Wer sich die Mühe macht und die Dokumente liest, wundert sich wie viel Papier geschwärzt wurde und wie viele Fragen dennoch nicht beantwortet werden.
Wieso finden sich in einem fast 400 Seiten starken Gutachten zur Umweltverträglichkeit (UVP) praktisch keine Aussagen zu den gesundheitlichen Risiken für die Menschen, obwohl dieses Thema in der entsprechenden Richtlinie der EU an erster Stelle genannt wird?
Wieso bezeichnet die transnetBW die neue Anlage als Ersatzneubau, obwohl sie von den baulichen Dimensionen und den technischen Spezifikationen kaum etwas mit der bestehenden Hochspannungstrasse zu tun hat?
Wie kann der UVP-Bericht zur Schlussfolgerung kommen, die optische Veränderung sei „nicht relevant“?
Warum steht nirgends in den Unterlagen, dass das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) auf das sich die TransnetBW und ihre Gutachter gerne beziehen, in den letzten Jahren laufend geändert wurde (weit über 20 Mal seit 2023)? Ist das eine verlässliche Grundlage um ein Projekt zu begründen?
Wieso sind praktisch alle Pläne verkehrt herum abgedruckt, also mit dem Norden nach unten? Möchte man das Verstehen noch schwieriger machen?
Wieso wird nirgends ernsthaft untersucht und aufgezeigt welche Reduktion der elektromagnetischen Belastung durch eine optimale ANordnung der Leitungen möglich wäre?
Wieso wird nicht nachvollziehbar verglichen welche Vorteile es hätte die Trasse durch Egg abzubauen und stattdessen die bestehenden Stromtrassen nördlich von Egg, die keine Wohnhäuser tangieren, zu nutzen und allenfalls anzupassen?

