Man stelle sich vor es ginge um eine Straße statt einer Stromtrasse. Vor fünfzig Jahren hat man eine Straße vielleicht mitten durch ein Wohngebiet gebaut, ohne Lärmschutz. Und links und rechts vom Ort hat man sie durch sensible Naturräume geführt, ohne Umweltgutachen.
Man stelle sich nun vor, die Straßenbauverwaltung will im Jahr 2025 eine solche Straße von zwei auf vier Spuren ausbauen, mitten durch den Ort und mitten durch die sensiblen Naturräume. Mehr Belastung für Natur und Mensch, mehr Lärm, mehr Verkehr. Die planerischen Hürden dafür wären sehr hoch, sehr sehr hoch.
Nach der Logik der Stromtrassenplaner soll so etwas als „Ersatzneubau“ durchgehen. Ernsthaft jetzt?
Und der Lärm, der jede Nacht die Anwohner um den Schlaf bringt, würde, wäre es eine Stromtrasse, von Gesetzes wegen einfach als „seltenes Ereignis“ eingestuft. Unvorstellbar und nicht hinnehmbar.
